Die Strasse und ihr Lied vom Jetzt und Damals und Morgen

In der Dritten Version endlich fertig. Existiert in Auszuegen tatsaechlich seit dem beschriebenen Tag. Mit aktuellem Leben aufgefrischt.

Die Strasse ist elf Kilometer lang und steht auf Stelzen ueber der Strasse, deren besseres Ich sie ist. Ihr westliches Ende gabelt sich in zwei Rampen auf,  –  eine zum Auf-, eine zum Abfahren – die eine ueberlebensgrosses, in Gold gerahmtes Ganzkoerperbild von Koenig Bhumipol in goldener Robe einfassen. Ihr oestliches Ende ist eine medusaische Sammlung von in sich gewundenen und verknoteten Einzelpassagen, die nie stillzustehen scheinen. Der laengste Tentakel fuehrt bis vor die achte koenigliche Bruecke und auf ihr ueber den grossen Fluss und in das Herz der Stadt. Er senkt sich erst wuerdevoll und mutig in das ganz grosse Chaos ab, wenn es ihm schon lange ins Gesicht lacht. Fuer einen Reisenden in Bangkoks unersaettlichem Gemenge aus Gassen und Wegen und Alleen und Fallen kann er eine unverhoffte Leitung sein, eine Tuer hinaus aus alldem Rechts und Links, doch wer ihn sucht und ihn verpasst scheint fuer immer gefangen in Bangkoks kleiner, gemeiner Hoelle.

Der zweite Tentakel ist ein scheuer kleiner Bruder, das juengste Kind. Noch bevor er sich dem Auge der grossen Stadt aussetzt, wendet er sich ab und fuehrt sicher und stetig hinab auf eine Strasse, die den Reisenden, der wohl froh ist dem Monstrum entflohen zu sein, wieder eifrig nach Westen fuehrt, von dort, wo er gekommen ist.

Dann gibt es die beiden dicken Schwestern, Zwillinge, die traege und Hand in Hand absinken und den mit Sicherheit groessten Teil der Reisenden auf einem etwa 600 Meter langem, graden, breiten Stueck Strasse ausspucken, dass der Ordnung in Rechts und Links und Hierbleiben und Umkehren und Stehenbleiben und Colakaufen und den Fluss Ueberqueren gilt und wo grosse, rote und gruene Pfeile dem Reisenden Sicherheit vorgaukeln, bevor ihn die Pinklaobruecke uber das Wasser und in den Bauch allen Lebens traegt.

Bei meiner ersten Begegnung mit der Strasse nahmen wir den Weg der dicken Schwestern aus der Stadt hinaus. Der Tag war eine absurde Ansammlung von Nervositeat, Angst, Vorfreude und dem Gefuehl dass man hat, wenn die Achterbahn losfahert: Der Scheiss hier soll ja eigentlich Spass machen, aber worauf habe ich mich da denn wirklich eingelassen?  Ich befand mich in einem Auto, von dem ich irgendwann wissen sollte, dass es nicht UNSER Auto war, sondern ein Ersatzwagen, weil unser Auto in der Reperatur in Malaysia war und ausserdem waren da noch meine Ersatz-Eltern fuer ein Jahr. An diesem Tag wusste ich so vieles noch nicht. Ich hatte meine Ersatz-Eltern grade getroffen und alles schien soweit noch nicht viel mehr als nur nett zu sein, denn man weiss ja nie so wirklich und so fuhren wir also von dem Hotel ab, wessen Essen mich krank gemacht und wessen direkte Umgebung mich hatte zweifeln lassen, ob Bangkok ein guter Platz ist fuer einen halbwuechsigen Kleinstadtdeutschen mit Beduerfnis nach seeliger, sauberer Luft.  Ich versuchte meinem Gastvater sein Englisch abzukaufen und muehsehlig entwickelten sich Gespraeche ueber meinen Klogang und mein Fruehstueck. In der Reihenfolge. Tatsache.

Die fuer mich draengendste Frage also wurde nie gestellt: Lebe ich fuer ein Jahr in einer solchen Hoelle, die dem Abgrund, an dem ich die letzten drei Tage leiden musste? Oder befreit man mich von Platzangst und Klimaanlagenluft und diesem durchdringenden Klang von Lilienduft inneerhalb aller Waende und Kloakenschrankferomonen ausserhalb? Krieg ich Palmen?

All diese Fragen beantwortete dann die Strasse fuer mich mit jedem Meter, den sie mich meinem neuen Leben naeherbrachte. Der groesste Vorteil der Strasse sind ihre hohen Beine, die mir dann und jetzt und jedem immer ermoeglich das Land auf das wir zufahren zu ueberblicken, weil es uns erhebt ueber den Guertel aus Blocks und Schildern und Draehten und Laeden, der jede grosste Strasse in Thailand einschliesst wie ein Korb den Hahn. Auf der Strasse blicken wir auf die Flaechen die hinter diesen erwerblichen Traeumen liegen und damit in das wahre Gesicht des Landes, auf das wir zufahren. Und ich mochte es mit jedem Meter mehr, denn ich sah mehr und mehr Gaerten und Baeume und Holz und Wasser und immer weniger Gosse und Gasse und Galle und Gift. Und dann sah ich Palmen und die grossen, im abendlichen Daemmerlicht leuchtenden Schlangen, die nur Strassen sind. Sie sahen immer mehr aus wie Fremdkoerper in einem schoenen Land und nicht wie Koerperteile eines noch zu fremden Landes. Als mich dann die Strasse entlud in den Teil meiner Welt, den ich mittlerweile mehr liebe als die Strasse selbst, und ich einbug und ein grosses, leuchtend warmes, kuehlendes Haus zwischen den naehrenden Wassern erblickte, war ich wohl angekommen in meinem neuen Zuhause.

Damals wusste ich nicht, dass das Monster, dem ich nur entkommen wollte, sein Gesicht ewig wandelt und es wohl keine faszinierendere Stadt als Bangkok geben kann in dieser Welt. Ich lernte mit jedem Atemzug, den ich in fremden Wassern tat, das Absurde, das Unverhoffte und Unvorbereitete zu lieben und somit wurde der Schlag ins Gesicht, der Bangkok immer noch jeden Tag fuermich und jeden Thai ist, zu etwas unerklaerlich Schoenem,  weil er uns aufhellt und wachhaelt und gleichmuetig macht vor seiner unfassbaren Macht und Lebendigkeit. Und wenn ich heute meine liebe Strasse benutze, dann bin ich ihr immer noch dankbar fuer diesen ersten Tag und jeden weiteren in diese und in die andere Richtung. Denn wir alle brauchen den distanzierten Blick, den sie uns gebuehrt auf das, in das wir eintauchen.

Die Strasse zeigt mir mein geliebtes Monster aus der Ferne und ich kann mich wappnen fuer seine scharfen Zaehne und sein riesiges Herz. Das Herz und die Zaehne verschlingen mich erst, wenn sie es zulaesst, und ich weiss mit Sicherheit, dass sie mich irgendwann wieder nach Hause tragen wird.

Posted in Uncategorized | Leave a comment

Weniger Rock’n’Roll

Teil II der Restbestaende:

Die Lampen spucken ihre Lichtkegel auf die Strasse, sie hassen ihren Job. Ich muss fluechten und versuche trotz der selbstverursachten Hetze nicht in ihre Leuchtkotze zu treten, es misslingt mir immer wieder. Ich fluche laut und bleibe im Ruecken zweier Buerotuerme stehen, um einen Plan zu fassen, den ich vor meinem Verdstand als ausreichend unwahnsinnig verantworten kann. Schlaegt fehl. Es ist aber auch wirklich verstoerend, gaenzlich makellos fehlerhaft. Eine Cola, die ich vor einigen Strassen inmitten einer goldenen Lache gekauft habe, hilft ein wenig meine geschockten Synapsen vom Nebel des reinheitsgebotsfreien Alkohols zu befreien. Drogen gegen Drogen, wir bekaempfen Feuer mit Feuer, selten war dieser Satz weniger Rock’n’Roll als in diesem Moment. Mein Fokus kaempft sich durch einen Urwald aus ploetzlich draengend erscheinenden Woertern wie ‘ausreden’ und ‘einfloessen’ hindurch und auf mein Hemd. Ich glotze mir auf den Bauch, als saehe ich ihn zum ersten Mal. Im Licht der Lampengallensprenkel glaenzt der Stoff wie ein Oelteppich, ich muss wohl geschwitzt haben. Sehe auf jeden Fall wie ein Idiot aus. Ich haette sogar einen kleinen Spiegel dabei um mich vollstaendig zu betrachten, aber er ist momentan ein Teil des Problems, also bleibt er schoen im Dunkel meiner Hosentasche stecken.

Meine Freundin ist ein Mann. “Kann vorkommen!”, toent des Schicksals grosser Mittelfinger, der sich wie eine Schraube in meinen Hinterkopf gebohrt hat. Kann vorkommen.

Posted in Uncategorized | Leave a comment

Die Tiere des Wat Bang Pra

Eine Reihe an literarischen Absonderungen aus dem Privatarchiv, Teil Eins:

In dem kleinen Hof, dessen Kragen aus dem wihan aus suedlicher und westlicher Seite gebildet wird, und der von Norden her von den gebildeten Gipfeln des eigentlichen Tempels beschaut wird, liegen elf Hunde und schlafen.

Sie schlafen hier, denn ein ewiger, leichter Wind durchzieht den Hof und zwischen den hohen Waenden laesst sich der allmorgendliche gluehende Eindringling einige Minuten laenger laenger in Schach halten. Die elf Hunde liegen im Schatten wie die Gewalt in dieser Welt. Das langsame Heben und Senken ihrer dreckigen Koerper ist der ewig strebende Versuch allen Lebens nach Ruhe und Geborgenheit; elf Hunde, die zwar unrein und krank aussehen, aber gut genaehrt sind und deren ruhende Gesichter die wahre Zufriedenheit der Existenz ausstrahlen, die wenige Meter entfernt, von Mauern geschuetzt, schlecht in heiliges Gold kopiert sind. Der Tiere Zufriedenheit beruht auf der Gewissheit, dass dieser Tag wie jeder Tag mit ausreichend Essen und Trinken gestartet und beendet wird, dass Geld fuer sie nie eine Rolle spielen wird und dass der heutige Hoehepunkt aller Anstrengungen wie immer die Faehigkeit ist, das bisschen Dreck um sie herum zu vergessen und ausserdem wird man sich gegen Mittag einmal von hier nach da bewegen muessen, nur um dem Betrachter, der gekommen ist um die Seligkeit der Hunde zu teilen, den Beweis zu erbringen, dass sie noch da und aktiv sind.

Essen wird es immer geben. Denn wer kann es sich schon erlauben, nicht hier und da etwas fallen zu lassen und ab und zu einen Teller frischen Reis und ein versicherndes Handauflegen – welches selber mehr Frage als Antwort ist – gegen das schwebende Gefuehl einzutauschen, was der Mensch sich produziert, wenn er glaubt etwas Gutes getan zu haben? Fuer einen hoeheren Zweck oder die Sicherung des Niedrigen. Wer schon kann sich dem System der gegenseitigen Abhaengigkeit und Vertrautheit entziehen  – unter uns? Wer braucht denn nicht, und sei es nur in den brennendsten Tagen, das beruhigende Atmen dieser schweren Kreaturen, das einem einzufluestern vermag, dass Allesalles wieder gut wird?

Die Masken. Die Selbstzufriedenheit der Hunde, ein mueheloser Teil ihrer Philosophie, ist der einzige Schluessel zu ihrer Demaskierung. Nur selten leuchtet sie als ferner Stern der Arroganz in den Tiefen ihrer leidigen Augen auf, wenn sie satt gefressen nach einem weiteren Sieg ueber das menschliche Mitlebensbeduerfnis scheinbar unbeobachtet in einer Ecke des Hofes sitzen. Dann kann man sie denken sehen: “Wie eine Maschine kommt der Mensch zu mir und glaubt, er erbare sich meiner und tatsaechlich nur damit er sich gut fuehlt und ich ihm seine Sorgen nehme.” – Einzig in diesem gevoellten Momenten deuten die Hunde dem genau Beobachtenden an, dass ihnen bewusst ist, zu welchem Masse sie dem Menschen ueberlegen sind und wie einfach sie ihm auch noch im tiefsten Schlaf alle Handlungen diktieren koennen.

Wer nun diesen Stern der Arroganz einmal gesehn hat, wird nie wiederkommen in den Hof, wo der Schatten ist und die Hunde schlafen. Er wird sich umdrehen und wegsehen und verstanden haben, dass ihr Frieden nicht das Vorbild fuer den Menschen sein kann, weil er durch des Menschen Torheit und Feigheit und Bequemlichkeit geschaffen ist, und seinem draengenden Bedurfnis sich selbst zu verfuehren. Er kann nur gelten fuer die Hunde, welche immer schlafen im Schatten ihrer Denkmaeler, die von uns gebaut sind.

Posted in Uncategorized | Leave a comment

Arses

Es gibt viele schlimme Plaetze auf der Welt, Plaetze voller Menschen, die man nicht mag und die selbst der beste Immobilienmakler nicht als irgendwie “nett” oder “gut” verkaufen koennte. Koenig dieser begehbaren Abfalleimer ist die Khao San Road in Bangkok, ein unansehnlicher Streifen Gestank, den der Abschaum des internationalen Daseins in Thailand sein zweites (oder bitterer: erstes) Zuhause nennt. 48-jaehrige Kanadier und Briten und Schotten und Russen und Amerikaner und Deutsche und Hollaender und Israelis und Neuseelaneder und Franzosen, die in solchem Masse Versager sind, dass sie es nicht einmal in ihrem eigenen Land in die Kategorie “Abschaum” geschafft haben, sammeln sich um das fiese Essen und billige Bier und die gebrauchten Backpackerbuecher fuer 2 Dollar und um die nach Unkenntnis riechenden Buden, in denen sie ihre Geckotattoos stechen lassen koennen und um die sechs haesslichen Nutten, die jeder schon gekannt hat, so wie sich die Fliegen um das vergammelte Stueck Fleisch sammeln, was ihr Leben ist.

Die ganze soziale Schicht des Auslaenders in Bangkok ist natuerlich viel pluralistischer, als ich hier in der Lage bin darzustellen und gehoert wohl in einem Buch oder Film behandelt, aber der massive Keil des  Versagens in jedem Einzelnen ist der groesste gemeinsame Nenner eines jeden Khao-San-Menschen. Ob er nun zur arroganten Rasse gehoert, oder zu denen, die selbst zu schuechtern sind, um die billigste Nutte anzusprechen, ob er ein Saeufer ist oder sein Hirn weggeschnieft hat, ob er nur den irrsinnigen Produkten seines eigenen wirren Geistes glaubt oder dem Wahn einer Ideologie verfallen ist, ob er fett ist und schwitzt und nach Zwiebeln stinkt und seine eigene Sprache nicht beherrscht oder ob er sich in schlecht geschnittenen Hemden kleidet und mit billig kopierten Parfums einen Charakter auflegt, der nicht weniger aufdringlich und falsch ist als seine ganze Erscheinung, in jedem dieser lebendigen Sichungen steckt ein grosses Stueck Versagen. Die Unfaehigkeit von Tausenden einst irgendetwas Sinnvolles und Gutes und Glueckliches zu tun, ist das Fundament, auf dem diese Strasse gebaut ist.

Dass nicht nur ich das so sehe, sondern auch die tollen Damen und Herren der Satirewebsite “Not the Nation”, beweist folgender Link: http://notthenation.com/2011/04/gulliver%E2%80%99s-serves-1000000th-asshole/

Eiskalt geniessen, Arschloecher!

Posted in Uncategorized | 1 Comment

Japanensis Generalis – uber den Japaner als solchen

Ich lebe nun seit 7 Tagen (vom Flughafen abholen, Schule, Zwei Tage Urlaub im SWITZERLAND IN THAILAND-Resort) mit Asato, einem 24-jaehrigem Japaner aus Osaka zusammen, der als Volunteer fuer 6 Monate an meiner Schule unterrichten wird. Anhand der Studien ueber ihn erstelle ich nun eine wissenschaftlich voellig korrekte Ausfuehrung ueber den Japaner als solchen.

1. Alle Japaner duschen circa 10 Stunden.

2. Alle Japaner haben eine Plastiktuete in IKEA-Groesse voller Haarpflegeprodukte, die sie mit ins Badezimmer nehmen aber auch praktisch sonst ueberall hin.

3. Alle Japaner sind so von ihrer Kultur durchtribene, dass sie selbst nach 7 Tagen Thailand und einem “Wie-mache-ich-einen-anstaendigen-Wai”-Kurs von befreundeten Deutschen von selbst keinen Wai hinbekommen, weil sie immer schon die Japanerdiener machen bevor IRGENDWAS passiert.

4. Alle Japaner reden Japansich sobald ihnen eine andere Sprache ausgeht oder um die kleinen Dinge des Alltags zu kommentieren (“Danke”, “Entschuldigung”, “Guten Morgen”, “Lecker”) und erwarten, dass jeder es versteht.

5. Alle Japaner machen “OOOOOOOOOOOOH” und nicken freundlich mit dem Kopf wenn sie etwas nichts verstehen.

6. Alle Japaner reden beim Duschen laut mit sich selbst. Japanisch.

7. Alle Japaner lernen lachhaft schnell Sprachen, aber nur bis zu einem unausreichenden Niveau, dann hoert es ploetzlich auf.

8. Alle Japaner stechen alle Chinesinnen aus, wenn es um Sozialisierung, Integration, Sich-beliebtmachen in jedem beliebigen Englishdepartment der Welt geht.

9. Alle Japaner essen UNMENGEN.

10. Alle Japaner sagen “OOOOOOOOOOOOOOOOH” und nicken freundlich mit dem Kopf, wenn sie beim Thaitanzunterricht den selben Fehler zum achten Mal gemacht haben und gezeigt bekommen wie es richtig geht. Anschliessend machen sie den Fehler ein neuntes Mal.

11. Bekommt ein Japaner etwas auf English erklaert, wiederholt er durchgehend Schluesselwoerter (“school”, “busy”, “students”, “university”, “catching fish”) und sagt dann “OOOOOOOOOOOOOOOOOOH” und nickt freundlich mit dem Kopf wenn man fertig ist.

12. Alle Japaner lernen Karaoke auf Thai innerhalb von 45 Minuten.

13. Alle Japaner sind cooler als alle Chinesinnen. Sie moegen Sachen, im Gegensatz zu den Chinesinnen, die Sachen nicht moegen. Sie reden mit Thais, im Gegensatz zu den Chinesinnen, die lieber schlafen und schlecht gelaunt aussehen oder vier Stunden taeglich nach China telefonieren. Japaner bekommen erklaert, dass Freitags morgens um halb neuen Kochunterricht ist, sagen “OOOOOOOOOOOOOOOOOH” und nicken freundlich mit dem Kopf und kommen dann aber trotzdem irgendwie Freitag morgens zum Kochunterricht, im Gegensatz zu den Chinesinnen, die im Englischraum sitzen und mir um halb elf vorwerfen ich haette sie nicht abgeholt.

So sind alle Japaner.

Posted in Uncategorized | 1 Comment

Magenkraempfe

Ich habe gestern einige Stuecke der riesigen, ausserst leckeren Stinkfrucht (Durian) gegessen und bin demzufolge ganz logischerweise heute den Tag lang von Magenkraempfen und sonstigen Sachen begleitet, befinde mich also daheim. Zeit ist Geld und Geld ist Macht und Macht ist dieser Rechnung nach Langeweile, ergo habe ich Bilder hochgeladen, alles feinstes Thailand-Material. Wonneproppen in voller Breitseite.

So. Vorbei.

Posted in Uncategorized | 4 Comments

We see that ‘ungern.

Das da ist eine Nadel aus Bambusholz, ziemlich scharf geschnitzt, in schwarze Tinte getunkt, einigermassen unsteril, in den im Stakkato zustechenden “heiligen” Haenden eines orangegewickelten Tempelbewohners und im Ruecken eines Deutschen befindlich. Ausserdem ist das da ein massiver Dorn im Auge aller devoten und nicht-alkoholabhaengigen Thais, die scheinbare Sicherheit und die Absenz von Problemen allein in Bangkoker Banken, Versicherungen und Shoppingmalls erwerben und sich nicht auf die Erhaltung von rein religioesem bis manisch-fetischistischem Ablasshandel verlassen muessen.

Posted in Uncategorized | Leave a comment

Den Wassern

Es folgen tiefblaue Bilder, entstanden am dritten Tauchtag meiner PADI-Kurse. Bilder von King Kong Rocks, Ko Tao, Thailand. Darauf: Moritz, Mitfreiwilliger; Sylvia (NL), ebenfalls Tauchschueler; Adnan der Grosse, Tauchlehrer; yours truly; einige Fische und Korallen.

Posted in Uncategorized | 1 Comment

Findlingskinder

Ich habe dann mal die schweren Ordner, die den Namen “Kambodscha” und “Vietnam” tragen ein erstes Mal durchgekaemmt. Dies sind die aufdringlichsten Bilder.

Posted in Uncategorized | 1 Comment

Zuckerberg

Die Nutte war kalt und unnass. Alles an dieser Stadt ist nass, alles is von einem duennen Film aus Schweiss, Staub und Verwirrung bedeckt. Du schwitzt, die Gebaude schwitzen, doch diese Nutte war unnass. Seltsam.

Fuer die Nutte geht es nicht um Unterhaltung. Sie wird sich nie in die Mitte eines Clubs stellen, egal ob hier oder sonstwo und zu den neusten Klaengen eins britischen DJs die Arme in die Luft werfen und sich so fuehlen als stuende sie auf dem Dach der Welt, so wie die ganzen Kinder ueberall: Sie tropfen sich ihre Probleme in die Leber und verkriechen sich in fiese dunkle Loecher und spielen ein kleines bisschen Gott. Unsere Generation ist aber auch durchtrieben von einer Popkultur, die auf Eifersucht, Neid und den Aufbau von Wunderexistenzen beruht, da ist es ganz selbtsverstaendlich, dass wir alle ab und zu ein kleines bisschen David Guetta brauchen um uns neben den ganzen Mark Zuckerbergs und Hannah Montanas nicht wie Verlierer zu fuehlen.

Die Nutte versucht das Gleiche, ich soll mich nicht wie all die Anderen fuehlen, ich bin heute besonders, werde geliebt und bewundert und man beruehrt meinen Arm und lacht und wirft die Haare zurueck wenn ich von meinen Abenteuern rede. Die Nutte war der kuehlende Mittelpunkt in einer heissen Nacht aus Leuchtreklamen und schwelenden Buendeln aus weissen Tennissocken und zwei, drei Paar langen Beinen. Ihre Zeahne gluehten wie Eiswuerfel im Schwarzlicht, die Tennissocken am Nebentisch gluehten seltsamerweise auch. Ihre Haut war abgeklaert, so als haette sie es nicht noetig noch der Hitze zu ergeben und zu schwitzen, ihre Finger waren herzlich.

Man nimmt mich hier nicht Ernst, ich trage keine Tennissocken. Man nimmt mich hier Ernst, ich spreche ihre Sprache. Man setzt sich zu mir, man scherzt ueber das was einen teilt und verbindet, und selbst der bloedeste Annaehreungsversuch scheint mit einem ironischen Zwinkern zu geschehn, das ich jedoch nicht einordnen kann:  ist diese Nutte tatseachlich so gut, dass ich mich von ihrem Standardporgramm taeuschen lasse oder weiss sie wie ich, dass hier nichts geschehen wird und geniesst so die Zeit mit einem kleinem bisschen atmender Abwechslung?

Ich vergleiche mich, der ich hier Vier-Gewinnt-spielend mit einer Nutte sitze , die mich nicht gewinnen laesst, mit den Tennissocken am Nebentisch, der das Gleiche tut, von dem ich aber nicht weiss, ob er gewinnt und ich bilde mir ein, dass es bei mir irgendwie anders aussieht, und dann kommen Goldketten herein und man laesst mich allein und ich bin nur noch ein dunkler grosser Haufen in einer Ecke, umgeben von schwangerer Luft. Wer sich hier wie Mark Zuckerberg fuehlt, hat ein Problem und vermutlich Tennissocken an. Dies kann nur fuer wirklich kaputte Menschen ein schoener Ort sein. Defekte stroemen zu Tausenden in diese Stadt und nehmen uralte Strukturen ein und pumpen sie mit ihrem Geld zu grober Unansehnlichkeit auf.

Ich stehe auf und zahle, ich bin ein schlechter Kunde. Fast schaeme ich mich, diese nette Nutte so einfach dort stehen zu lassen, neben … denen. Ich habe mich mit ihr genauso unterhalten wie mit einer Frau, die neben mir im Bus sitzt, oder dem alten Mann, der mir Pomelos verkauft hat, doch sie haette, wenn ich es gewollt haette alles fuer mich getan, hatte ihr zwangloses aber wahres Interesse an mir vergessen und gegeben kalte Traueme aus Trauer.

Auf dem Nachhauseweg greift mir ein Maedchen im Bikini in den Schritt, sie ist vielleicht fuenfzehn. Ich denke: In den Ferien muessen viele meiner Schuelerinnen ihren Eltern beim Arbeiten helfen. Ich setze mich in den Bus, dort ist die Klimaanlage an. Wer faehrt die Defekten nach Hause? Leuchtet das grelle Licht auf ihre Schuld?

Posted in Uncategorized | 2 Comments