Weniger Rock’n’Roll

Teil II der Restbestaende:

Die Lampen spucken ihre Lichtkegel auf die Strasse, sie hassen ihren Job. Ich muss fluechten und versuche trotz der selbstverursachten Hetze nicht in ihre Leuchtkotze zu treten, es misslingt mir immer wieder. Ich fluche laut und bleibe im Ruecken zweier Buerotuerme stehen, um einen Plan zu fassen, den ich vor meinem Verdstand als ausreichend unwahnsinnig verantworten kann. Schlaegt fehl. Es ist aber auch wirklich verstoerend, gaenzlich makellos fehlerhaft. Eine Cola, die ich vor einigen Strassen inmitten einer goldenen Lache gekauft habe, hilft ein wenig meine geschockten Synapsen vom Nebel des reinheitsgebotsfreien Alkohols zu befreien. Drogen gegen Drogen, wir bekaempfen Feuer mit Feuer, selten war dieser Satz weniger Rock’n’Roll als in diesem Moment. Mein Fokus kaempft sich durch einen Urwald aus ploetzlich draengend erscheinenden Woertern wie ‘ausreden’ und ‘einfloessen’ hindurch und auf mein Hemd. Ich glotze mir auf den Bauch, als saehe ich ihn zum ersten Mal. Im Licht der Lampengallensprenkel glaenzt der Stoff wie ein Oelteppich, ich muss wohl geschwitzt haben. Sehe auf jeden Fall wie ein Idiot aus. Ich haette sogar einen kleinen Spiegel dabei um mich vollstaendig zu betrachten, aber er ist momentan ein Teil des Problems, also bleibt er schoen im Dunkel meiner Hosentasche stecken.

Meine Freundin ist ein Mann. “Kann vorkommen!”, toent des Schicksals grosser Mittelfinger, der sich wie eine Schraube in meinen Hinterkopf gebohrt hat. Kann vorkommen.

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